Frei nach Sigmund Freud ist Trauer die Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen, zu dem eine emotionale Bindung besteht. Hinsichtlich des Verlaufs des Trauerprozesses gibt es in der Psychologie heute eine Vielzahl an Modellen. Sie unterscheiden beispielsweise einzelne Trauerphasen, untersuchen Komplikationen im Trauerablauf u. Ä.
Am Anfang der Trauerphasen-Forschung stand das sehr bekannte Sterbephasenmodell von der amerikanischen Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross. Aus ihren „Interviews mit Sterbenden“ im Jahr 1969 mit Menschen, die die Diagnose einer unheilbar tödlichen Krankheit hatten, leitete sie ein Phasenmodell ab; das Empfinden der Sterbenden ließ sich, stellte sie fest, in folgende fünf Phasen einteilen: Nicht-Wahrhaben-Wollen, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz. Dieses Sterbephasenmodell diente dann im Weiteren auch als Ausgangspunkt für verschiedenste Trauerphasenmodelle. Wichtig ist jedoch, und das betont die Forschung: Sämtliche Phasenmodelle stellen lediglich verschiedene theoretische Annäherungen dar und nicht etwa eine Art von „Trauernorm“. So individuell jeder Mensch ist, so individuell ist auch seine Trauer.
In jüngster Zeit betrachtet die Trauerforschung vor allem auch die Selbstheilungskräfte des Menschen, wofür z.B. der Begriff der Resilienz steht.